Joakim Andersson plays Agustin Barrios: APASIONADO
Aufgenommen: keine Angaben; erschienen ℗ 2018
Gitarre: René Baarslag
SPC Classics 1810
… mit fast bezaubernder Leichtigkeit …
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Joakim Andersson hat bei Gunnar Spjuth, Göran Söllscher und Per-Olof Johnson studiert … es folgten die üblichen Meisterkurse bei Roberto Aussel, Leo Brouwer, Manuel Barrueco, Eduardo Isaac und anderen. Er hat als Mitglied des Duo Scatto eine erste CD herausgebracht (Latin Portraits, EUTERPE MUSICA/NAXOS) und jetzt sein solistisches Debüt mit Kompositionen von Agustín Barrios.
Der Komponist Agustín Barrios (1885–1944) hat, was sein Ansehen in der Musikwelt angeht, nicht nur glänzende Zeiten hinter sich gebracht. Joakim schildert in den liner-notes zu seiner CD Barrios' Wiederentdeckung durch John Williams. Er – Williams – hat 1977 eine LP mit dem Titel „John Williams plays Music of Agustín Barrios Mangoré“ (CBS Masterwork 76662) herausgebracht und sie war ein sensationeller Erfolg … weil Barrios weitaus weniger bekannt war, als er es später werden sollte. Den Boom, den der paraguayische Komponist auslöste, hatte Ende der siebziger Jahre niemand erwartet – und schon gar nicht von John Williams, der ja nie als wagemutiger Repertoire-Erneuerer bekannt gewesen ist. Außerdem haben sich vor vierzig, fünfzig Jahren einige bekannte Gitarristen nicht an Barrios herangewagt, unter anderem Andrés Segovia, der dem Paraguayar 1921 begegnet ist – allerdings, wie es heißt, ohne jegliche Konsequenzen.
Joakim Andersson spielt die Barrios-Stücke mit fast bezaubernder Leichtigkeit … gibt allerdings auch zu erkennen, dass beispielsweise der „Vals de la Primavera“ schwer in dieser Schwerelosigkeit zu halten ist. Das Gleiche gilt für die drei Sätze von „La Catedral“. Natürlich, „La Catedral“ ist das größte von Barrios-Werken das man am häufigsten öffentlich hört.
Vielleicht lassen Sie mich bei dieser Gelegenheit kurz an den Tod von Rico Stover am 3. Februar 2019 erinnern, der am 11. September 1945 in Clinton/Iowa geboren worden war und sich sein ganzes Leben lang um die Gitarrenmusik von Agustín Barrios Mangoré bemüht hat. Rico war der Herausgeber der verbindlichen Barrios-Gesamtausgabe und Autor zahlloser Beiträge über Leben und Werk des Komponisten. Ich habe ihn vor ein paar Jahren in Caracas/Venezuela kennengelernt als jemanden, der schier alles über lateinamerikanische Musik wusste und dieses Wissen gern mit anderen Menschen teilte.
Noch eine abschließende Bemerkung zu Joakim Andersson. Seine erste Solo-CD ist ein Vergnügen, das ich Ihnen gönne! Erlauben Sie sich den Spaß und hören Sie sich „Choro de Saudade“ oder den „Villancico de Navidad“ an!